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Ein Selfie mit einem fremden Kind - und die Folgen...

Herausgegeben von in WORTE ZUM TAG · 24/8/2015 10:32:19

Eine unglaubliche aber wohl wahre Geschichte. Sicher kein Einzelfall und Wiederholungen sind vorprogrammiert, solange in unser Gesellschaft nicht etwas passiert, das längst überfällig wäre...

In den Mühlen der Justiz
Wegen Selfie mit Kind unter Pädophilie-Verdacht


Fazit der Geschichte, gesagt von diesem Mann mit dem komischen Schnauz:

«Aber ich glaube, viele Menschen sind sich nicht bewusst, was mit einem geschieht, wenn man zu Unrecht wegen Pornografie und vor allem wegen sexueller Handlungen mit Kindern angezeigt wird.»


Im Bericht wird Daniel Jositsch zitiert:
"Für eine Hausdurchsuchung und ein Verhör müsse der Tatverdacht nicht enorm gross sein, sagt Daniel Jositsch, Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Zürich. «Die Staatsanwaltschaft entscheidet dies nach genauer Abwägung.» Dass man bei einem Mann, der im Verdacht stehe, Pornos von Kindern herzustellen, schneller reagiere als bei einem, von dem man vermute, dass er ein Bagatelldelikt verübt habe, liege auf der Hand.
Vor allem die Medien und die Gesellschaft machten den Behörden auf diesem Gebiet enormen Druck, so Jositsch. «Stellen Sie sich vor, die Staatsanwaltschaft hätte nicht reagiert und im Nachhinein wäre herausgekommen, dass der Mann tatsächlich Kinderpornos herstellt – das hätte einen Skandal gegeben.» Aber natürlich sei das für jemanden, der nichts verbrochen habe, extrem unangenehm"

Jositsch macht sich aber scheinbar keine Gedanken zu der Tatsache, dass dieser Peyer nur dieses Foto von einem Kind gemacht hat und sonst absolut kein Verdacht auf "Missbrauch" oder Kinderpornographie bestand.
Vor einer Hausdurchsuchung müssten doch wirklich mehr Gründe gegeben sein, bis ein solch schwerer Eingriff ins Privatleben eines Menschen verantwortet werden kann. Das sieht Jositsch also mit den Medien und der Gesellschaft anders und findet es zumutbar, dass Menschen mit so wenig Verdachtskriterien solche Folgen auf sich nehmen müssen.
Die sind nämlich weit schlimmer als nur "extrem unangenehm" !
Wahrscheinlich würden ihm aber (fast) alle Kommentarschreiber zustimmen.


Hier meine Gedanken zu einer kleinen Auswahl der über 200 Kommentare:

Es genügt also, ein Kind in absolut unverfänglicher Situation zu fotografieren, um in Verdacht zu geraten, Kinderpornographie herzustellen. Unser Rechtssystem hat schon lange ihre eigene Unschuld verloren und verpflichtet Angeschuldigte mit unverhältnismässigen Aktionen ihre Unschuld zu beweisen, anstatt diese so lange wie unbescholtene Menschen zu behandeln, bis ihnen eine wirkliche Schuld nachgewiesen werden kann.
Wenn das der Justiz das Recht gibt, in so krasser Weise vorzugehen, kann diesem  Leser mit seinem Kommentar nur zugestimmt werden. :
"Unser Rechtssystem gleicht sich unter dem Mantel der Prävention immer mehr dem Amerikanischen recht an. Schuldig bis zum Beweis der Unschuld. Unser Recht basiert ursprünglich allerdings auf dem Grundsatz: Unschuldig bis zum Beweis der Schuld."


Der nächste Kommentar stellt richtig fest, dass "Pädophile" in der Gesellschaft gleichgesetzt werden mit Kinderschändern und Kinderpornoproduzenten:
"Herr Peyer ist offensichtlich unschuldig - aber was hättet ihr reagiert, wenn eure Tochter nach Hause gekommen wäre und erzählt hätte, dass ein wildfremder älterer Herr mit Brille und Schnurrbart ein Foto mit ihr machen wollte? Im Nachhinein ist alles klar, aber zu diesem Zeitpunkt nach dieser Aktion hätte es durchaus auch ein Pädophiler sein können. Das Wichigste ist nun, dass Herr Peyer vollumfänglich rehabilitiert wird! Auch wenn kaum möglich - leider!"

  • Was wäre in Tat und Wahrheit anders gewesen, wenn der Fotograf wirklich ein "Pädophiler" gewesen wäre und die Justiz zum selben Ergebnis käme?

  • Würden die vielen Kommentarschreiber zu diesem Bericht auch so verständnisvoll für den Fotografen Partei ergreifen?

Ganz sicher nicht !

In vielen Kommentaren wird darauf hingewiesen, dass es gefährlich ist, Kindern in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu schenken.
Ist es Kinderschutz, wenn Kinder wegen hysterischer Angst der für sie zustämdigen Erwachsenen selbst zur hysterischen Angsthabern erzogen werden?
(Nur sollten dann nicht andere alte Unwahrheiten neu aufgewärmt werden wie jene, dass nie einer der
bösen bösen Männer bestraft werde.) :
"Ohne diese Panikmacher wäre das Foto für sie nur eine coole und lustige Erfahrung gewesen, jetzt ist es ein Schock fürs Leben. Obwohl alle diese Leute, besonders die Eltern, das Kind missbraucht haben, um sich selbst etwas wichtiger zu fühlen, ein bisschen Privat Detektv zu spielen und endlich mal einen von den bösen bösen Männern dran zu kriegen, wird nie einer von denen bestraft. Bestraft wird der Mann, der der Kleinen eigentlich den Tag versüsst hätte"
...wie auch in einem andern Kommentar zutreffend zu lesen ist:
"Aber schaden tut dieser Extremismus vor allem unseren Kindern... es ist doch langsam schon eine traurige Welt!!"
Das sind dann die weiteren Folgen. Einem Kind beizustehen ist heute wirklich schon eine grosse Mutprobe und Selbstgefährdung:
"Ich habe vor kurzem an einer Veranstaltung ein weinendes Mädchen gesehen das offensichtlich seine Eltern aus den Augen verloren hatte. Niemand, (auch ich nicht) kam dem Kind zu Hilfe, irgendwann wird ein Kind sterben weil sich niemand mehr getraut im zu helfen"
Dieser Kommentar ist gar nicht so übertrieben:
"Schon für die Aussage 'ich mag Kinder', geht man bald in den Knast. Merde!"

Man fragt sich wirklich, ob es Kinderschutz-Stellen wirklich so ernst ist miit dem  Schutz der Kinder. Sie müssten bei ihren Überlegungen die Gefahr von Sekundärschäden ihres Handelns viel besser einbeziehen. Und die Inkonsequenz vieler Eltern zeigt sich wirklich darin, dass sie mit ihren eigenen Fotos und Filmen ihrer Kinder im Internet oft ziemlich unvorsichtig umgehen und ihre Kinder wenig beaufsichtigen, was sie sebst dort veröffentlichen:
"Das schlimmste an dieser Sache ist nun , dass das Mädchen vermutlich für eine lange Zeit ein gestörtes Verhältnis zu fremden erwachsenen Männer haben wird. Und dies wegen einem Selfie. Dass viele Eltern aber ihre Kinder halbnackt ins Facebook stellen, an dem stören sich dann die Eltern und Sozialarbeiter aber nicht?? Kranke Gesellschaft!"

In diesem Kommentar wird auf etwas sehr Zutreffendes hingewiesen. Hausdurchsuchung und Wegnahme aller wichtgen Geräte für Monate nur aufgrund einer einzigen Foto - sind  das nicht Vorgehesnsweisen, die man eher in einer Diktatur vermuten würde?:
"Unglaublich. Einziger möglicher Hinweis ist ein harmloses Foto. Das soll reichen um in Verdacht zu geraten. Niemand findet es daneben , DAS ist das Unglaublichste"

Auch ein wichtiger Hinweis: Zu was sollen Kinder erzogen werden? Zu misstrauischen Menschen? Zu Menschen, die alle ihnen Unbekannte als ihre Feinde betrachten?:
*wo führt das hin.., leider haben wir heute absolut kein vertrauen in unsere mitmenschen. unsere kinder sollen und müssen augeklärt werden das es schwarze schafe gibt aber bitte auch, dass manche menschen anderst sind. wir haben verlernt zu vertrauen und uns als geimnschaft zu sehen, nicht als feinde."

Ein wichtiger Hinweis, dass Denunzianten grosse Macht besitzen und leichtes Spiel haben. Da ist ein sehr vager Verdacht und schon droht dem Betroffenen grosses Ungemach:
" Da sieht man mal wieviel Macht die Denunzianten haben. Man braucht bloss einen Verdacht in den Raum zu stellen und schon ist das Opfer in Ruh und Psyche geschädigt und monate lang weg vom Fenster. Hat bei der Inquisition funktioniert und es funktioniert in der ach so perfekten Schweiz. Traurig. Man hätte auch einfach reden können..."


Das wird hier auch aufgezeigt:"Kennt ihr die Szene aus The Big Bang Theory, wo Sheldon mit einem Kind spielen will, weil er keine Freunde hat? Mich machte es damals schon wütend, dass die Szene so real ist. Lieber verelenden zwei Menschen alleine, es sollte nie jemand mit jemand anderem Spass haben, es könnte ja jemand einen sexuellen Gedanken dabei haben. Traurig kranke Welt."

Was dieser Kommentarschreiber wohl nicht ganz unberechtigt voraussieht:
"Ich kann fast nicht fassen ...wieviele Leute hier quasi sagen: 'selber schuld, man macht auch kein Foto von einem Kind'. Hallo - es geht um EIN FOTO!? Als nächstes heisst es dann 'musst ja nicht auf derselben Strassenseite wie das Kind gehen' oder 'warum wohnst du in der Nähe einer Schule, arg verdächtig' ..."


Ja, Hysterie ist heute nicht nur im Verhalten der Gesellschat massgebend, sondern leider auch in der Gesetzgebung:
"Der Fall zeigt deutlich, in welcher hysterischen Gesellschaft wir heute leben müssen. Der heutige Zeitgeist hat mit Kinderschutz vor sexueller Gewalt nichts mehr zu tun. Es muss wohl noch mehr solcher Fälle geben, damit sich dieses furchtbare Klima verändert."

Dieser Bericht wird wohl kaum in einer grösseren Tageszeitung oder in sonstigen Medien  weiter untersucht und wird keine Konsequenzen haben.

Fazit das der Gesellschaft bleibt, die sich diese Situation ja selbst eingebrockt hat:

"Es ist halt so - Dieser Herr Peyer hat Pech gehabt.
Und überhaupt, man soll sich nicht mit fremden Menschen abgeben, schon gar nicht mit Kindern!


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